Aktueller Anlass für diesen Tip:
Ein Reiher mit 9m Spannweite! In der linken Fläche zappeln die beiden Servos für
kombinierte Querruder und Wölbklappen unkontrolliert um die Wette. Die beiden Servos für geteilte Querruder sind in der Fläche parallel geschaltet.
Die Servoanschlusskabel sind sehr dünn und nicht verdrillt.
Am Samstag hats noch funktioniert!? Glück gehabt kann man da sagen.
Was war passiert?
Servo 1 spinnt (wahrscheinlich wegen einem defekten Poti) und zieht impulsweise Strom. Dabei bricht die Spannungsversorgung auf der Leitung zu den beiden Servos teilweise stark ein. Servo 2 interpretiert das fälschlich als Impulsfolge und spinnt fröhlich mit. Dadurch wird die Stromversorgung jetzt noch heftiger belastet. Die Spikes auf der Versorgungsspannung werden grösser und treten häufiger auf.Das Gezappel schaukelt sich auf und die Stromversorgung wird noch mehr belastet.
Ferritperlen bringen da nix! Im schlimmsten Fall schlägt das Ganze jetzt über die Stromversorgung in den Empfänger durch. Absturz!
Was tun?
Erstmal ALLE Servokabel mit mehr als 10cm Länge verdrillen! Dann geht's weiter.
Jedes Servokabel wird separat zum Empfänger geführt.
Das Stromversogungskabel zwischen Akku und Empfänger hat reichlich Querschnitt.
Parallelschaltungen von Servos werden nur direkt am Empfänger vorgenommen.
Ferritperlen in allen langen Servozuleitungen.
Wichtig! Immer Sternförmig verkabeln. Niemals eine Stromversorgung als "Bus" ausführen!
Für jedes Servo werden die Stromversorgungsleitungen direkt zum Akku geführt und jeweils mit der Impulsleitung verdrillt. Spuckt jetzt ein Servo Störimpulse auf seine Stromversorgungsleitung,
werden diese im Akku zum grössten Teil weggepuffert. Das Stromversorgungskabel des Empfängers wird direkt zum Akku geführt.
Sollte dieses Kabel länger als 10cm sein, dürfen wir die berühmten Ferritperlen auch hier gerne verwenden. Besser ist es aber, diese Leitung möglichst kurz zu halten.
Ein eigener Akku für den Empfänger.
Ein eigener (evtl. 6V)-Akku für die Servos .
Die "-" Leitungen der beiden Akkus werden miteinander verbunden. (Das aber kurz und dick!!!)
Hierdurch werden Beeinflussungen über die Stromversorgung weitgehend ausgeschlossen.
Wie immer hat aber auch diese Sache einen Pferdefuß. Wir stellen hier die Redundanz auf den Kopf!
Die Wahrscheinlichkeit, dass von zwei Akkus einer ausfällt ist doppelt so hoch wie bei Einem.
Wer ganz sicher gehen will, muss mit Akkuweichen arbeiten. Und zwar für Servo- und Empfängerakku.
Dann ist's ziemlich optimal ausgelegt.
Eine noch bessere Entkopplung des Empfängers ist praktisch nur noch über Optokoppler möglich.
Aber das ist wohl eher was für Paranoiker. Man soll ja nix übertreiben ;-)
p.s. Ist jemandem aufgefallen, dass hier nirgendwo ein Schalter erwähnt wurde?
Richtig! Ich mag die Dinger nicht, bringen nix als Ärger!
Eine gute Steckverbindung ist mir lieber.
Achim Mathieu, aktualisiert 22.11.2020