Mancher fragt sich, was diese komischen 5-poligen Steckplätze in den Sendern der Graupner Mc-Serie wohl für einen Sinn haben.
Im Handbuch der Mc-32 erfährt man wenigstens schon mal einen Namen:
Steckplätze (UVR 5-polig) acht freie Steckplätze fur zukünftige Drehgebereinbauten.
Bei der Mc-20 muss man bei der Suche schon kreativer sein.
In deren Handbuch werden nur lapidar "Steckplätze für optionale Geber und Schalter" erwähnt.
Otto Normaluser fühlt sich hier schon mal etwas verwirrt. Man kann diese Steckplätze also für Schalter verwenden. Drehgeber gibt es derzeit offiziell nicht. Also was soll dann diese komische Bezeichnung?
Fangen wir bei der Mc-20 an:
Sagen wir mal, wir bauen Knüppelaggregate mit Knüppel-Schaltern ein.
Keine Steckplätze für die Schalter mehr frei? Also irgendwelche Schalter ausstecken und tot legen.
Meistens SW5/6 und SW11/12.
Unbefriedigend?
Nur wenn man diese Adapter nicht kennt.
33000.16 Adapterkabel UVR-Schalter 3 Funktionen
33000.17 Adapterkabel UVR-Schalter 2 Funktionen
An diese wird nämlich einfach je ein passender Schalter angeschlossen und das ganze im UVR-Steckplatz eingesteckt. Feddich! Nicht ganz - man muss berücksichtigen, dass dieser Schalter jetzt als Geber funktioniert. Diesen Geber müssen wir jetzt einfach noch einer Funktion zuweisen, dann is Feddich!. Man kann auch gleich einen der Knüppel-Schalter an ein UVR-Modul anschließen. Sehr beliebt bei mir als 3-stufiger Motorschalter (Geber) in E-Seglern.
(Motor AUS - HALB - VOLL)
MC-32-Besitzer haben's etwas einfacher. Dort gibt's genügend freie Steckplätze für Schalter und UVR's. Obwohl, ich kenne einen Schifflesfahrer, dem auch das nicht reicht. :-)
Wie funktioniert aber jetzt die ganze Mimik?
In den UVR-Adaptern sind Widerstände eingebaut, die der Elektronik einen Analogen Geber vorgaukeln.
Etwa so: Schalter in Mittelstellung - Zwei Widerstände in Reihe geschaltet, der Abgriff in der Mitte simuliert Poti in Mittelstellung. Wird der Schalter in eine der Stellungen ausserhalb der Mitte geschaltet, überbrückt er jeweils einen der Widerstände. Das "sieht" die Auswerte-Elektronik dann als Endausschlag des angenommenen Potis. Eigentlich ois ganz isy.
Der 33000.17 hat nur einen Widerstand drinnen und daher auch nur Platz für einen 2-Funktionen-Schalter. Für den Prozessor im Sender heisst das entweder +100% oder -100% Vollausschlag. Nix mit Mittelstellung.
Versierte Elektronikbastler können gerne auch gleich ein Poti (ca 4K7 Ohm) am UVR-Steckplatz anschließen. Allerdings nicht zu den vorhandenen Widerständen parallel. Entweder selbst ein Kabel anfertigen oder die vorhandenen Widerstände vorher entfernen.
Als Resultat hat man einen weiteren Drehgeber im Sender. Ob's Sinn macht, besonders bei der 32er, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Achtung Aktualisierung für die Mc-28!
Die UVR-Steckplätze sind bei der Mc-28 kalibrierbar!
Man könnte also jetzt ohne "Klimmzüge" ein weiteres Knüppelaggregat anschließen und auch kalibrieren.
Das ist ein echter Mehrwert.
Achim Mathieu, aktualisiert 22.11.2020