Messer, Skalpelle und Schneidmatte
Ich fange einfach mal bei den Messern an. Cuttermesser mit Abbrech-Klingen hat und kennt jeder. Da muss man nicht viel dazu sagen. Außer, dass sie vielleicht etwas unhandlich sind. Aber dafür sind sie billig und immer scharf.
Vornehmer sind da die speziellen Balsamesser mit auswechselbaren Klingen. Günstiger und genauso gut finde ich allerdings die Skalpelle mit Wechselklingen. Man bekommt sie über den Versandhandel, auf Messen und manchmal beim Krämermarkt. Unterschiedliche Klingen gibt's ohne Ende und in verschiedenen Größen. Ständig in Benutzung habe ich einen Halter Größe 3 und zwei Größe 4 mit verschiedenen Klingen. Da muss man nicht ständig wechseln. Wenn ich Folien oder Ähnliches schneiden muss, benutze ich als Unterlage eine selbstheilende Schneidematte.
(Wie ich eben bemerke, lässt die sich auch prima als Fotohintergrund missbrauchen :-)
Handsägen
Ein paar Handsägen braucht man auf jeden Fall. Auch wenn man schon "Elektrifiziert" ist. Als Erstes natürlich die klassische Laubsäge. Und auch ein kleines Puck-Sägchen sollte immer in der Werkstatt bereitliegen. Z. B. um mal etwas "metallisches" abzusägen.
Nicht zu vergessen die "Japanischen" Zugsägen. Die gibt's in verschiedenen Größen und sie sind absolut zu empfehlen, wenn man gerade Schnitte von Hand machen muss. Auch bündig Absägen geht damit prima. Die rechte stammt vom Discounter. Für meine Zwecke absolut i.O.
Zu den Sägen gehört natürlich auch eine Gehrungslade.
Beim Abschneiden von Leisten und Brettchen unentbehrlich.
Hobel
Hier braucht man natürlich nur "Kleines Besteck". Die handelsüblichen Balsahobel reichen meistens aus. Man kann natürlich auch richtig Geld ausgeben für chicke kleine Handhobel. Das muss aber jeder für sich entscheiden.
Handbohrer
Die klassischen Handbohrmaschinen mit Kurbelantrieb benutzt heute praktisch niemand mehr. Da ist ein kleiner Akkuschrauber meistens handlicher. Vor Allem aber funkt der auch im Einhandbetrieb. Eher braucht man die ganz kleinen Handbohrer in der Größe von Minischraubendrehern. Mit denen hat man genug Gefühl um auch mal einen 0,8er Bohrer sauber anzusetzen.
Feilen
Feilen gehören auf jeden Fall in die Werkzeugschublade. Weniger die klassischen Feilen als eher kleine Diamantfeilen o.Ä. Ich nehme auch gerne Nagelfeilen mit Diamant- oder Saphirbestreuung. Die gibt's billig im Drogeriemarkt zu kaufen.
Schleifmittel
Bei Schleifpapier kann man richtig viel falsch machen. Ich kaufe es nicht mehr im Baumarkt, sondern beim Maler-Fachhandel. Komischer Weise kriege ich dort für weniger Geld wesentlich bessere Ware.
Dann gibt's aber auch noch Permagrit. Schleift wie der Teufel und geht gefühlt nie kaputt. Allerdings lässt der Hersteller sich das auch gut bezahlen. Trotzdem - Ich geb's nicht mehr her.
Zwingen
Zwingen hat man immer zu wenig. Außerdem sind sie fast immer zu groß oder zu klein. Es ist zum Verzweifeln. Die Kiste mit den Zwingen wird mit der Zeit immer größer. Dann sind da noch die Wäscheklammern. Da nehme ich grundsätzlich nur Holzklammern. Bei fast Allen ist inzwischen die "Schnauze" platt geschliffen. (Die Linke im Bild) Etwa so ähnlich wie die Schnauze von einem Mops. :-) Dann klemmen sie wesentlich besser.
Zangen und Seitenschneider
Auch hier gilt erstmal - Nicht am falschen Ende sparen. Und vor Allem nicht Zweckentfremden! Niemals mit dem Elektronik-Seitenschneider Eisennägel oder sogar Stahldraht schneiden. Wer teures Werkzeug quält, quält nur seinen Geldbeutel.
(5EUR in's Phrasenschwein ;-)
Wobei wir schon beim ersten Zangentyp sind: Wir benötigen mindestens zwei unterschiedliche Seitenschneider. Einen kleinen feinen ohne Wate zum Abschneiden von Bauteilanschlüssen und einen größeren mit Wate zum Abschneiden von etwas dickeren Drähten. Zum Abisolieren der Drähte sollte man eine Abisolierzange verwenden. Könner kriegen das auch mit dem Seitenschneider hin, manchmal geht's aber auch schief.
Danach kommen die "normalen" Zangen in allen möglichen Versionen. Es gibt sie gerade und krumm, ganz spitz oder eher stumpf, Kombizangen, Ösenzangen und was weiß ich noch. Da muss jeder für sich entscheiden, was er braucht. Bei mir zeigen die Zangen das gleiche seltsame Verhalten wie manches andere Werkzeug auch: Sie vermehren sich scheinbar über Nacht in der Werkzeugkiste
Wenn man seine Stecker selbst Crimpen will, braucht man eine Crimpzange. Löten an kleinen Steckverbindungen sollte man vermeiden. Außer bei Hochstrom-Goldsteckern o.Ä.
Ganz am Schluss auch noch div. Pinzetten. ich denke mal, da brauche ich nicht unbedingt ein Bild einzufügen.
Schraubendreher und -Schlüssel
Schraubendreher: Dazu müsste man eigentlich nix zu sagen. - Wenn es nicht die unterschiedlichen Kreuzschlitz-Formen gäbe. Bitte nicht mit einem Philips-Schrauber in einer Pozidriv-Schraube rumpuhlen! Umgekehrt genauso wenig.
Die Größe ist natürlich genauso wichtig. Nicht mit zu kleinen Schraubendrehern "rummurksen"! - Zu Große passen ja vorteilhafter Weise erst gar nicht rein.
Die Schraubenschlüssel braucht man meist in kleinen Größen bis 13mm. Am Besten als Steck- Ring- und Gabelschlüssel. Apropos Gabelschlüssel: Einer der meist gebrauchten Gabelschlüssel ist wohl der 5,5mm. (Im Bild rechts) Sucht mal nach einem Gabel-Schlüsselsatz, wo ein 5,5er enthalten ist. Die "Großen" fangen erst bei 6mm an. Das ist unschön aber nicht schlimm. Leider hören aber die Mini-Schlüsselsätze fast alle bei 5mm auf!?! Man muss tatsächlich den 5,5er einzeln kaufen. Wahnsinn!
Und die meisten Baumärkte haben die noch nicht mal vorrätig.
Winkel, Lineale und Anreißwerkzeuge
Mit Winkeln und Linealen ist man meistens schon ausgestattet. Vielleicht sollte ich aber doch die überall im Internet erhältlichen bedruckten Stahllineale erwähnen. Die sind meist ziemlich günstig und manchmal auch genau. Fast immer sind sie aber am Anfang bei 0mm falsch abgeschnitten. Also nach dem Kauf gleich anschauen und gegebenenfalls reklamieren.
Eine Schieblehre darf natürlich auch nicht fehlen. Wenn die Augen schon etwas nachgelassen haben, ist eine mit Digitalanzeige die bessere Wahl. Körner und Reißnadel gehören auch in jede Werkstatt.
.. weitere Mess- und Anzeichenwerkzeuge
Weiter geht's mit Schmiege zum Anreißen von Parallelen und Winkellehre.
Zum Anreißen an einem Lineal oder der Schmiege nimmt man anstatt eines Bleistiftes besser ein Anreißmesser. Das ergibt einen viel genaueren Strich. Und wenn man's beim Sägen danach richtig macht, reißt die Oberfläche nicht aus weil die oberen Holzfasern schon durchtrennt sind. Man muss nur so sägen, dass die Anreißmarkierung gerade noch stehen bleibt.
Fast genauso gut lässt es sich mit dem Balsamesser oder dem Skalpell anreißen. Ein Anreißzirkel muss nicht unbedingt sein. Aber wenn man ihn hat, wird man ihn auch benutzen. Z.B. um mehrere gleiche Abstände in einer Folge zu markieren.
Magnete
....kann man nicht genug haben!
Sei es, um vorübergehend etwas zu fixieren...
....oder auch nur um Werkzeuge "übersichtlich" aufzubewahren ;-)
Darum: Nie eine alte Festplatte wegwerfen, ohne vorher die Magnete des Armsteppers raus zu bauen!Hier noch ein Hinweis:
Alle Markennamen werden rein redaktionell verwendet!
© Achim Mathieu, aktualisiert 22.11.2020