Digital-Multimeter
Ohne das Multimeter wird die Elektronik zur Esoterik. Mit dem DMM wird's genauer. Fast alle Elektrischen Werte lassen sich in den "normalen" Grenzen messen. Ähhmm... was heißt hier normale Grenzen?
Ganz einfach. Hunderte Amperes, µA, Tausende von Volt, µV - All das kann man nur mit speziellem Gerät messen.
Aber außer den vielen Amperes kommt für uns eigentlich nix davon in Frage. Also zur Sache: Wie viel Aufwand muss ich treiben, um vernünftig messen zu können. Ich persönlich habe natürlich im Laufe eines Elektronikerlebens einen ganzen Stapel von Messgeräten angehäuft. Tatsächlich im Einsatz sind eigentlich nur drei davon. Eines im "Büro", eines im Bastelkeller und -
...ganz wichtig - eines im Werkzeugkoffer für unterwegs. Da reicht oft ein billiges vom Discounter. Das im Bild links war glaub' ich von Norma und hat keine 5EUR gekostet.
So viel Aufwand wie ich muss natürlich nicht jedermann treiben. Vorerst reicht mal ein Mittelklassegerät in der Preislage von ca. 30...50 EUR. Das gesparte Geld gegenüber einem teureren Gerät würde ich lieber in eine Stromzange investieren. Damit lassen sich dann auch die "großen" Ströme beim Elektroflug messen. Wie man mit solchen Geräten fachmännisch arbeitet, soll in einem separaten Artikel folgen.
Lötkolben
Mit dem Lötkolben ist's so etwa wie mit den Messgeräten. Irgendwie vermehren sie sich unkontrolliert. Ich habe mal grob nachgezählt: Zwei Lötstationen, ein kleiner Mini für 12V, zwei Gaslötkolben, vier Stk. 230V-Kolben!?
Ich denke, ich sollte mal ausmisten.
Im ständigen Gebrauch sind zwei Lötstationen. Eine regelbare im "Büro" und eine ältere mit Festtemperatur-Lötspitzen in der Werkstatt. Mit einer Lötstation deckt man dank auswechselbarer Spitzen alles Anfallende von SMD bis zum Akkuanschluss ab. Arbeitet man lieber mit "normalen" Lötkolben, sind mindestens zwei verschiedene Leistungsstufen notwendig. Einer mit ca. 15...20W, einer in der 100W-Klasse.
Jetzt hab' ich doch glatt meine Uralt-Lötpistole Bj. 1967 vergessen! Soviel zum Thema Obsoleszenz :-) Allerdings benutze ich die fast nur noch zum Kunststoff schneiden oder verschweißen von z.B. Folientaschen.
Spannungsversorgung
Irgendwo muss ja die Spannung herkommen, damit ein Strom fließen kann. In der Werkstatt sorgt dafür üblicherweise das Labornetzgerät. Fast immer reicht ein Gerät mit nur einer einstellbaren Spannung. Doppelstromversorgungen mit positiver und negativer Spannung sind im Modellbau eher selten. Ich brauche aber für meine Elektronik-"Basteleien" öfter mal zwei getrennt regelbare Spannungen. Deshalb hab ich mir irgendwann mal ein Doppel-Netzgerät gebaut. Allerdings sollte das Teil möglichst viel Strom liefern. So kann man auch mal ein Ladegerät oder die 12V-Kleinbohrmaschine damit betreiben. Mein Doppelnetzteil kann nur zwei mal 2,5A. Deshalb...
...Wenn ich mal etwas mehr "Schmackes" brauche, habe ich immer noch mein "Mini-Kraftwerk" an der Wand. Einmal 13,8V und einmal 24V je 10A. Das sollte reichen.
Heißluftpistole
Eine Heißluftpistole hat man vielleicht sowieso schon in der Heimwerkstatt. Trotzdem hier in der Elektronikabteilung der Hinweis darauf. Zumal es da die putzige Kleine von Proxxon gibt. Verbrennt man sich mit dem großen Heimwerkerteil ständig die Finger beim Einschrumpfen von Steckverbindungen, liegt der Fall mit der "Kleinen" total anders. Die Zeit der verbrannten Finger ist vorbei, seit ich das Teil im Bestand habe. Auch hier wieder - Die "Dicke" in der Werkstatt, die Kleine im "Büro".
(irgendwie muss man sich ja rechtfertigen ;-)
Oszilloskop
Was will man als Modellbauer mit solch schwerem Gerät?
Naja, vielleicht will man mal einen Servoimpuls anschauen, oder die Stromversorgung auf Spannungseinbrüche untersuchen. ARDUINO-Bastler werden gerne mal die Ein- und Ausgänge ihrer Basteleien checken wollen. Im normalen Alltag wird der Oszi eher wenig eingesetzt. Selbst bei mir steht er nicht mehr dauernd auf der Werkbank.
Signalverfolger
Ähmm... Was soll jetzt das Ding in der Modellbauwerkstatt?
Einfache Antwort - Es gibt kein besseres Messgerät als das Ohr! Deshalb suche ich gerne Wackelkontakte oder schlechte Poti-Schleifspuren mit dem Signaltracer. Wenn irgendwo ein Wackler sitzt, findet man ihn anhand eines kratzenden Geräusches. Ein Digital-Messinstrument ist dafür viel zu träge.
Infrarot-Thermometer
Schön regelmäßig tauchen bei den Discountern diese Infrarot-Thermometer im Angebot auf. Irgendwann konnte ich auch nicht mehr widerstehen. Und?! Keine Reue! Das Ding kann man doch tatsächlich auch der Besseren Hälfte schmackhaft machen. Es lässt sich nämlich nicht nur die Temperatur von Motoren und Elektronikbauteilen recht genau feststellen. Nein, auch in der Küche und beim Backen ist eine genauere Kenntnis der Temperaturen von Vorteil. :-) Man sollte z.B. nicht glauben, was einem der Backofen so alles vorgaukelt. Sous-Vide im Backofen geht ohne genaue Kenntnis der Backofentemperatur sowieso gar nicht.
(ein unschlagbares Beschaffungs-Argument gegenüber der modernen Hausfrau ;-)
Hier noch ein Hinweis:
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© Achim Mathieu, aktualisiert 22.11.2020